Ruhani gewinnt Präsidentenwahl im Iran
Medienangaben zufolge gab es auch in den Provinzen eine lebhafte Beteiligung.
Die Wahllokale sind voraussichtlich bis 21.30 Uhr (MESZ) geöffnet. Mehr als 56 Millionen Iraner bestimmen mit ihrer Stimme, ob sie dem moderaten Präsidenten Hassan Rohani eine zweite Amtszeit geben oder einen politischen Wechsel wollen.(Bild: Abedin Taherkenareh / EPA) Zwei Wählerinnen lächeln für den Fotografen. Die anderen beiden Kandidaten, der Konservative Mostafa Mirsalim und der Reformer Mostafa Haschemitaba, galten als chancenlos.
Bei der Wahl im Iran am Freitag ging es um den künftigen Kurs des Gottesstaates: Rohani steht für die Öffnung, Raeissi, der Spitzenkandidat des Klerus, für die Abschottung des Landes. Das Wahlergebnis wird zeigen, welchen Kurs die Iraner bevorzugen. Ruhani ist zwar Favorit, aber Raeissi geniesst die Unterstützung des Klerus sowie der staatlichen Medien. So spektakulär der Sieg Ruhanis auch ist, er wird nicht reichen, um im vierten Jahrzehnt der Islamischen Republik eine fundamentale gesellschaftliche Öffnung durchzusetzen und das konservative Establishment tatsächlich aus einem Teil seiner Bastionen zu boxen. Auch die unentschlossenen Wähler bekamen plötzlich Angst, dass mit Raeissi das Land wieder so werden könnte wie zu Zeiten von Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad.
Ruhani war vor vier Jahren mit einem fulminanten Sieg ins Amt gewählt worden. Für den französischen Iran-Experten Clement Therme ist Ruhanis Wahlsieg "eine gute Nachricht für die iranische Wirtschaft auf lange Sicht".
In seiner Amtszeit schloss er mit den USA und anderen Weltmächten eine Vereinbarung zur Beschränkung des iranischen Atomprogramms. Die wirtschaftliche Lage der meisten Iraner hat sich nicht verbessert.
Auch wenn der Präsident über eine begrenzte Macht verfügt und das Sagen letztlich Chamenei hat, ist Ruhanis Wahl von grosser Bedeutung. Auch wenn sich Chamenei aus dem Wahlkampf weitgehend herausgehalten hat, gilt es als sicher, dass er lieber Raeissi auf dem Präsidentenstuhl sehen würde. Dazu aber benötige er ausländische Investitionen, sagte Kempf.
Der Ausgang der Wahl ist offen. Raisi warf Ruhani im Wahlkampf zwar vor, dem Westen bei den Verhandlungen zu weit entgegengekommen zu sein und nicht genug aus dem Deal gemacht zu haben. "Achej, achej, naschod ke" - frei übersetzt "Ach wie schade, das war wohl nichts" (mit der Präsidentschaft) - riefen sie nach Augenzeugenberichten und "Raeissi Bye Bye". Gleichzeitig vermied das konservative Lager Zerstrittenheit und scharte sich um den Hardliner Ebrahim Raeesi, einen politisch unerfahrenen Karrierejuristen, der als junger Mann hunderte politische Gefangene an den Galgen brachte. Mit ersten Ergebnissen wird nicht vor Samstag gerechnet. Rohani habe mit rund 57 Prozent der Stimmen gewonnen, sagte Innenminister Abdolreza Rahmanifazli am Samstag.
Vor 20 Jahren, im Sommer 1997, stimmte der Iran bei der Präsidentschaftswahl zum ersten Mal dafür, sich nicht als belagerte Festung zu fühlen, den Westen nicht mehr zu reizen und sich über Sanktionen zu freuen nach dem Prinzip - "Wir werden geschlagen und werden stärker".
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