Ende einer Terrormiliz: Ansar al-Scharia löst sich auf

Die libysche Dschihadistengruppe Ansar al-Sharia hat ihre Auflösung bekanntgegeben. Die rund um die Hafenstadt Bengasi operierende Gruppe habe in jahrelangen Machtkämpfen schwere Verluste erlitten und sei "geschwächt", hieß es in der im Internet verbreiteten Erklärung. Dabei wurden der Botschafter Christopher Stevens getötet sowie drei weitere amerikanische Bürger. Unter anderem sei die Führung getötet worden. Amerika macht sie für den Anschlag mit vier Toten auf das US-Konsulat in der ostlibyschen Stadt Bengasi vom 11. September 2012 verantwortlich. Zahlreiche Kämpfer von Ansar al-Sharia sind zudem zu der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) übergelaufen.

Ansar al-Scharia wird von den Vereinten Nationen und den USA als terroristische Organisation eingestuft. Sie riefen andere "revolutionäre Gruppen" und Schura-Räte zur Bildung einer Einheitsfront auf. Ende 2014 verhängte die Schweiz Sanktionen gegen die Gruppe.

Die Gruppe hatte Verbindungen zu dem Terrornetzwerk Al Qaida. Die Miliz war auch vom berüchtigten algerischen Jihadistenführer Mokhtar Belmokhtar gelenkt worden.

Seit dem Sturz des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Staat. Die Gruppe war nicht nur in der zweitgrössten libyschen Stadt Benghasi aktiv, sondern auch in Derna sowie in Ghadhafis Heimatstadt Sirte.

Seit dem Tod Gaddafis beherrschen konkurrierende bewaffnete Söldnertruppen das ölreiche Land.