"Sehr schlecht für USA" - Trump geht Merkel auf Twitter an
Nach vier Monaten Amtszeit von Donald Trump hat Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Gewissheit: Bei der Bewältigung globaler Probleme kann sie kaum auf den US-Präsidenten zählen.
In Deutschland wird die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den amerikanischen Nachrichtendiensten beim Thema Sicherheit ebenfalls betont. "Wir haben ein MASSIVES Handelsdefizit mit Deutschland, und sie zahlen WEIT WENIGER als sie sollten für die Nato und das Militär".
Niemals zuvor in den Jahrzehnten seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges war der Graben zwischen den USA und Europa tiefer als zur Zeit. "Das wird sich ändern". Trump erhebt sie seit dem Wahlkampf immer wieder.
Mit ihrer Rede bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bayern sorgte Bundeskanzlerin Angela Merkel für viel Aufsehen - nicht nur in Deutschland. Doch dass nun auch im fernen Washington, Moskau oder Peking von Trudering die Rede ist, liegt nicht am bayerischen Frohsinn, sondern an drei Sätzen der Kanzlerin: "Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei". Eine für diese Woche geplante Grosskundgebung in Iowa sagte Trump ab. Die Spaltung, die durch Europa geht, zeigt sich auch zunehmend in Amerika. Alle führenden US-Medien haben es auf ihrer Startseite.
Alles das heißt aber nicht, dass die Europäer sich in Sachen Verteidigung nicht mehr auf die USA verlassen wollen würden. Gemeint war die SPD. Kanzlerkandidat Martin Schulz sagte, es sei "das Gebot der Stunde, sich diesem Mann mit allem, was wir vertreten, in den Weg zu stellen, übrigens auch seiner fatalen Aufrüstungslogik, die er uns aufzwingen will". "Sehr unzufriedenstellend" sei die gesamte Diskussion, bilanzierte Merkel. Gabriel sagte, Trumps Politik sei eine Gefahr für Europa. "Harte Arbeit, aber große Ergebnisse", twitterte er am Sonntag. Als andere den neuen Mann im Weißen Haus längst als Gefahr für die Welt abgeschrieben hatten, hoffte sie weiter, dass Trump nach seinem Amtsantritt vielleicht doch noch Vernunft annehmen würde. Dubkes Rücktritt könnte der erste Schritt dazu sein.
Der demokratische US-Abgeordnete Adam Schiff bedauerte ein Ende der besonderen Beziehungen zwischen den USA und Deutschland. Gehören die USA also nicht mehr zum "Westen"?
Die Europäer müssen diese Abhängigkeit schnell reduzieren: indem sie im Rahmen der Nato ihre nationalen Anstrengungen erhöhen und gleichzeitig ihre Militärkraft im europäischen Rahmen stärker bündeln. Wenn er darauf hinweist, dass die anderen Nato-Länder Trittbrettfahrer in der Sicherheitspolitik sind, die ihren wirtschaftlichen Verpflichtungen für die Nato nicht nachkommen, dann hat er Recht. Die EU nutzt die protektionistischen Kurs Trumps, um weltweit neue Handelsverträge abzuschließen. Merkel will im Wahlkampf dezidiert als Europäerin auftreten. Trump soll sich in dem Gespräch mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk über den deutschen Handelsüberschuss beklagt haben. Kritiker sprachen von "Trampel-Trump". Trump hat mehrmals von den NATO-Verbündeten höhere Verteidigungsausgaben gefordert. Die Reaktionen auf diese Aussage fielen teils sehr unterschiedlich aus. Merkel erklärt, der Leitgedanke sei, zum Wohl der Menschen in der globalisierten Welt zu handeln. Gerade weil die transatlantischen Beziehungen so wichtig seien, sei es auch richtig, Differenzen ehrlich zu benennen. Merkel habe erst dann den Mut, deutliche Worte zu finden, wenn Trump weg sei.
Auf Donald Trumps erster Auslandsreise sind Bilder entstanden, die diskutiert werden.
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