Ex-Frau hinter Auto hergeschleift: 14 Jahre Haft für Täter

Im Prozess um die Gewalttat von Hameln, bei der ein Mann seine ehemalige Lebensgefährtin hinter seinem Auto herschleifte, soll heute (Sitzungsbeginn 09.00 Uhr) vor dem Landgericht Hannover das Urteil verkündet werden. Der Mann ist am Landgericht Hannover wegen versuchten Mordes angeklagt. Damit entsprachen die Richter der Forderung der Verteidigung. Die Staatsanwaltschaft hatte eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert.

Daraufhin soll er die damals 28-Jährige mit einem um ihren Hals gelegten Seil mehrere Straßenzüge lang hinter einem Auto hergeschleift haben, um sie zu töten.

Vielen Dank! Ihr Leserbrief wurde versendet! Anhaltspunkte für eine Strafmilderung könne sie nicht erkennen. Nach etwa 200 Metern löste sich das Seil, das Opfer überlebte schwer verletzt. Die Frau fordert ein Schmerzensgeld von 250 000 Euro. Hintergrund des Gewaltexzesses war ein Streit um Unterhaltszahlungen. Der dreijährige Sohn des Paars erlebte das Geschehen auf dem Rücksitz des Autos mit.

Dass über das Schmerzensgeld und das Auto mit verhandelt wurde, war aufgrund des sogenannten Adhäsionsverfahrens möglich: Es soll den Opfern von Straftaten einen gesonderten Zivilprozess ersparen. Sie tritt als Nebenklägerin im Prozess auf, war während der Verlesung der Anklage aber nicht im Gerichtssaal.

Nach Einschätzung des psychiatrischen Gutachters ist der Angeklagte zwar psychisch gestört, aber voll schuldfähig. In dem von seinem Verteidiger verlesenen Geständnis hatte der 39-Jährige angegeben, die Tat nicht geplant zu haben. Seile und Axt habe er wegen Gartenarbeiten stets im Auto dabeigehabt.

Der Angeklagte hat wie das Opfer kurdische Wurzeln. Nach Schilderung der Frau begannen die Misshandlungen, als sie zu dem Mann nach Eimbeckhausen bei Bad Münder zog. In der Kleinstadt Hameln hatten sich kurz danach Hunderte Menschen zu einer Mahnwache versammelt.