Bosch baut Halbleiterwerk in Dresden
Nachdem das Stuttgarter Unternehmen vor sieben Jahren im schwäbischen Reutlingen eine erste Halbleiterfabrik für 600 Millionen Euro gebaut hatte, in der Tag für Tag mehr als vier Millionen Sensoren produziert werden, legt Bosch nun nach: In Dresden soll eine weitere Chipfabrik entstehen, in die das Unternehmen mehr als eine Milliarde Euro investiert.
Pionier und weltweit führender Hersteller ist Bosch im Bereich der MEMS-Sensoren. Das erklärte der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Matthias Machnig, am 19. Juni 2017. Voraussetzung ist die Genehmigung der Europäischen Kommission. "Der Wirtschaftsstandort Dresden bietet uns für den Ausbau unserer Halbleiterkompetenz gute Voraussetzungen", sagte Bosch-Geschäftsführer Dirk Hoheise.
Der Chip-Bedarf des weltgrößten Autozulieferers steigt mit dem wachsenden Bedarf an Technik für vernetzte Fahrzeuge oder Alltagsgegenstände. Die Chip-Branche ist bisher asiatisch dominiert. Laut Bosch handelt es sich um die größte Einzelinvestition in der 130-jährigen Unternehmensgeschichte. "Mit der Erweiterung unserer Fertigungskapazitäten für Halbleiter stellen wir uns für die Zukunft auf und stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit", sagt der Bosch-Chef. Den Ausschlag hätten dabei nicht nur für Fördergelder gegeben, sondern unter anderem auch die Nähe zu Forschungseinrichtungen und die Erfahrung der Region im Halbleiterbereich, betonte er.
Der Bau soll bis Ende 2019 fertig sein und die Produktion der Halbleiter 2021 beginnen. "Neuartige Produkte für das Internet der Dinge und Industrie 4.0 sind mit die wichtigsten Themen in der Mikroelektronikbranche und der europäischen Industrie", sagte Stanislaw Tillich, Ministerpräsident von Sachsen.
Bosch wird in Dresden Milliarden investieren, der Standort fehlt aber bislang. Dem MDR-Bericht zufolge sieht Bundeskanzlerin Angela Merkel die Entscheidung als "ein starkes Signal für den Industriestandort Deutschland, zugleich auch für Europa".
Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie (BMWi), würdigt die Investition von Bosch in den Hochtechnologiestandort Deutschland: "Wir begrüßen die Investitionsentscheidung von Bosch in Sachsen". In dem Philip-Morris-Werk sollen die Tabaksticks Heets für den elektronischen Tabakerhitzer Iqos produziert werden, mit dem der Konzern die Nachfrage nach potenziell weniger schädlichen Alternativen zu Zigaretten erfüllen will. Je größer der Wafer-Durchmesser, desto mehr Chips können pro Fertigungsdurchgang hergestellt werden. Mit der 300-mm-Technologie lassen sich im Vergleich zur etablierten Fertigung mit kleineren 150- und 200-mm-Wafern Skaleneffekte erzielen.
Siliziumscheiben: Bosch fertigt schon in Reutlingen Wafer - bald auch in Dresden. In Dresden kommt bereits die neue 300-Millimeter-Technologie zum Einsatz.
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