Walter Kohl trauert um seinen Vater
Kohl starb am Freitag im Alter von 87 Jahren. Den vielen Mikrofonen vor der Tür weicht er nicht aus, sondern lässt die Öffentlichkeit teilhaben an beklemmenden Details aus dem Innersten der Familie Kohl, einmal mehr. Entscheidungen dazu seien noch nicht gefallen, hieß es am Samstag aus der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und aus dem Bundespräsidialamt. Thüringens SPD-Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee sagte der Zeitung: "Besonders gut wäre es, wenn bei der Benennung nach Helmut Kohl die Straße oder der Platz einen Bezug zu Europa oder zur deutschen Einheit hätte".
Der einstige sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow würdigte Kohl als herrausragenden Politiker, der deutliche Spuren in der Weltgeschichte hinterlasse. Die EU-Kommission steht nach Angaben einer Sprecherin im Kontakt mit Kohls Familie und den deutschen Behörden, um einen europäischen Staatsakt zu organisieren.
Kohls Tod hatte in Deutschland und international Trauer ausgelöst.
Nach dem Staatsakt solle Kohls Leichnam mit dem Schiff über den Rhein in seine rheinland-pfälzische Heimat nach Speyer gebracht werden, wo eine öffentlich zugängliche Totenmesse im Dom geplant sei, berichtet die "Bild am Sonntag" weiter. Kohl wäre der erste Politiker, dem diese Ehre posthum zuteil wird. Nach einer Privataudienz im Vatikan sagte Merkel, der Papst habe seine Anteilnahme ausgedrückt und Kohl als "großen Staatsmann" gewürdigt. Die Welt habe von seinem Weitblick und seinen Anstrengungen profitiert. Altkanzler Gerhard Schröder sagte: "Die Einigung unseres Landes und unseres Kontinents wird auf alle Zeit auch mit seinem Namen verbunden bleiben", sagte Schröder dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Auch die Vize-CDU-Vorsitzende und rheinland-pfälzische CDU-Landeschefin Julia Klöckner twitterte: "Wir trauern um den Kanzler der Einheit, Ehrenbürger Europas, unseren ehemaligen Ministerpräsidenten, CDU-Landesvorsitzenden".
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zeigte sich tief betroffen. Das sei Kohls großes Vermächtnis, erklärte Gabriel. "Helmut Kohl war ein großer Europäer und ein sehr guter Freund". Das mache den Verlust umso größer - politisch wie menschlich. "Die Deutschen haben Helmut Kohl den Spitznamen "Kanzler der deutschen Einheit" gegeben. Ein großer Europäer ist von uns gegangen".
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, dankte Kohl für dessen Beziehung zur jüdischen Gemeinschaft: "Die neue Blüte der jüdischen Gemeinschaft haben wir ganz wesentlich der Zuwanderung zu verdanken", sagte Schuster.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird am Montag beim Auftaktspiel zum Confederations Cup gegen Australien mit Trauerflor spielen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Helmut Kohl bei einer ihrer letzten Begegnungen.
Sieben Jahre nach dem Tod seiner Frau Hannelore heiratete der Altkanzler Maike Kohl-Richter.
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