Dauert ein Fußball-Spiel nur noch 60 Minuten?
Das "Play Fair!"-Papier ist allerdings auch nur im Kontext des Reformprozesses bei der FIFA zu verstehen, in dem der neue Präsident Gianni Infantino den Eindruck erwecken will, alles im Fußball auf den Prüfstand stellen und neu denken zu wollen - in gewollter Abgrenzung zu seinem gestürzten Vorgänger Joseph Blatter, der gerade Regel-Reformen traditionell blockierte".
Mit einer Ideensammlung unter dem Titel "Play Fair!" haben die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) am Rande des Confederations-Cups in Russland eine Grundsatzdebatte losgetreten. Zentrale Punkte: ein Spiel könnte 60 Minuten dauern, Beschwerden beim Schiedsrichter mit einem Tor Abzug bestraft werden.
Der Schiedsrichter soll die Uhr (ähnlich wie beim Eishockey) bei jeder Unterbrechung anhalten. Die effektive Spieldauer soll dadurch sogar steigen und Zeitspiel wie bei Auswechslungen eingedämmt werden. Im Jugendbereich testet man dies bereits.
Durch rund 100 Unterbrechungen (Fouls, Wechsel, Verletzungen) rollte der Ball in der vergangenen Bundesliga-Saison im Schnitt nur 55 der 90 Minuten.
Das IFAB besteht aus vier Fifa-Mitgliedern und jeweils einem Vertreter aus England, Wales, Schottland und Nordirland.
Aktuell gibt es für diesen Regelverstoß nur einen indirekten Freistoß. Derzeit gibt es dafür Strafstoß und bei Absicht zusätzlich Rot. Das Gremium trifft sich einmal jährlich.
In einer SPORT1-Umfrage stehen rund 5.000 Abstimmende solchen elementaren Änderungen im Fußball kritisch gegenüber.
Das Papier soll nun in Ruhe diskutiert werden. Für eine Regeländerung ist eine Dreiviertelmehrheit von mindestens sechs Stimmen notwendig. IFAB-Geschäftsführer Lukas Brud ist überzeugt: "Das Strategiepapier ist ein Meilenstein für den Fußball".
Beim Elfmeter ist kein Nachschuss mehr erlaubt.
David Elleray, hier als Schiedsrichter eines Traditionsspiels in Cambridge, ist Technischer Direktor der Regelhüter vom International Football Association Board IFAB.
DFB-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (56) findet den Nettospielzeit-Plan gut: "Es würde weniger Schauspielerei geben, weniger Zeitschinden".
Alleine die Argumente mit der Netto Spielzeit sind komplett schwachsinnig. "Im Moment ist es ja so, dass es im Ermessen des Schiris liegt, wie lange nachgespielt wird". Um Gottes Willen! Und so ein Käse mit der Freistoßregelung.
Ideen für Regeländerungen gab es viele: Tore größer, Weg mit Abseits, Zeitstrafen, Golden Goal. Demnach soll den Teams künftig Tor- oder Punktabzug drohen, wenn Spieler der eigenen Mannschaft den Unparteiischen beleidigen. Zum Glück wurden nur die wenigsten umgesetzt.
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