Maler Arno Rink mit 76 Jahren gestorben
Neo Rauch, der von 1981 bis 1986 bei Rink an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) studierte, erinnert an Rink "als herausragende Rektorengestalt des Überganges" der HGB "im Zustand der Neukonsolidierung der Nachwendezeit". Der Maler und Zeichner starb nach langer und schwerer Krankheit, wie seine Galerie am Mittwoch in Leipzig mitteilte.
"Arno Rink war eine wichtige Brückenfigur zwischen der DDR-Zeit und den Wirren des Umbruchs nach 1989", sagt Kunstwissenschaftler und Kurator Paul Kaiser, der Rink mehrfach ausgestellt hat: "In den frühen 90er-Jahren stabilisierte Arno Rink zusammen mit Neo Rauch die Situation der Malerei an der HGB in Leipzig". Für mich war Arno Rink die Brücke zur Kunst von Leipzig, das hätte ich sehr gern mit ihm noch ausgebaut. Am Dienstag ist der Leipziger Künstler im Alter von 76Jahren an Krebs gestorben - drei Wochen vor seinem 77. Geburtstag. Ihm war aber auch klar, dass er es selbst nicht mehr erleben wird. Auch Neo Rauch, einer der wichtigsten deutschen Maler der Gegenwart, holte sich das Rüstzeug bei dem "Malermacher", dem die Schüler wie Kinder waren.
Skadi Jennicke, Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig: "Wir verlieren eine große Künstlerpersönlichkeit, die sich zu dem als Lehrer und Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst weltweit einen Namen gemacht hat". Man darf nicht vergessen, dass zu dieser Zeit Bestrebungen in Gang kamen, teils unterstützt vom sächsischen Ministerium, die HGB in eine Medienhochschule umzuwandeln. "Dies verhinderte Arno Rink mit seiner Persönlichkeit und einem Beharrungswillen, die einzigartig waren".
Die HfBK erlangte Weltruf, der einstige Schüler von Werner Tübke (1929-2004) und Bernhard Heisig (1925-2011) Anerkennung als Lehrer. Dabei erwarb er sich den Ruf als "Malermacher" und "Vater der Leipziger Schule". Er hat junge Künstler wie Neo Rauch, David Schnell und Tim Eitel beflügelt, ohne ihn wäre deren weltweit beachtete Entwicklung nicht möglich gewesen.
Daneben mehrte Rink kontinuierlich sein eigenes Œuvre. Als 15-Jähriger hatte er mit zeichnerischen Versuchen begonnen und später auch die Öl-Malerei für sich entdeckt. Er habe die Malerei der DDR durch unverwechselbare Bildsprache bereichert und stets ihre Freiheit "mit dem Mut zum Pathos" verteidigt. Mit seinen Aktbildern teilte er eine Vorliebe seines Vaters.
Noch bis zum Wochenende war Rink im Atelier, "wie es seine Kräfte zuließen", sagte seine Frau, Christine Rink.
Alfred Weidinger, Direktor des Museums der Bildenden Künste in Leipzig: "Ich habe Arno Rink am letzten Donnerstag noch zum jour fixe getroffen". "Er war eben ein Vollblutmaler". Er wollte eine neuen Fassung der "Italienischen Begegnung" von 1978 malen. "Das ist ihm leider nicht mehr gelungen, sie bleibt unvollendet", sagte seine Witwe.
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