Messerattacke auf Flüchtlinge: 70-Jähriger bleibt in Haft
Nach der Messerattacke eines 70-Jährigen gegen drei Flüchtlinge in Heilbronn hat die Staatsanwaltschaft die verzögerte Festnahme des Mannes verteidigt.
Zuvor hatte die Polizei gegen ihn wegen gefährlicher Körperverletzung ermitteln. Doch inzwischen sehen sie das anders.
Die Ermittler gehen weiter von einer "politisch motivierten Tat gegen Personen ausländischer Herkunft" aus.
Ein 70-Jähriger soll am vergangenen Samstag laut Polizei hinterlistig drei Flüchtlinge vor der Kirche angegriffen haben. Dabei wurden ein Mann schwer und zwei weitere leicht verletzt.
Zunächst hatten sie die Attacke noch als gefährliche Körperverletzung gesehen - und nicht als versuchtes Tötungsdelikt: "Deshalb gibt es keinen Haftgrund", sagte ein Polizeisprecher der Heilbronner Stimme. Aufgrund der Ermittlungen wegen dreifachen Mordversuchs und der dadurch deutlich höheren Strafandrohung bestehe Fluchtgefahr, erklärten die Behörden die verzögerte Festnahme. Zudem sei von einer Wiederholungsgefahr auszugehen. Das hatten Polizei und Staatsanwaltschaft schon am Montag nach einer ersten Befragung des Mannes mitgeteilt. Es könne daher sein, dass so ein Vorfall wieder vorkomme, wenn er Alkohol trinke. Daher sei der Mann mittlerweile in Haft gekommen. Bereits nach ersten Ermittlungen war bekannt geworden, dass der mutmaßliche Messerstecher mit der deutschen Flüchtlingspolitik unzufrieden war.
Er soll am Samstagabend vor der Heilbronner Kilianskirche ohne Vorwarnung ein Messer gezogen und auf eine Gruppe von Flüchtlingen losgegangen sein. Die Ermittler gehen von einer politisch motivierten Tat aus.
Ein Netzwerk gegen Rechts hat nach dem Vorfall laut Angaben der Stadt für diesen Freitag (18.00 Uhr) zu einer Mahnwache auf dem Marktplatz gegenüber der Kirche aufgerufen.
Florian Vollert, Kreissprecher der Partei die Linke Heilbronn, sagte dazu: "Der Angriff hat uns in seiner Brutalität überrumpelt. Rechte Hetzer schüren immer wieder gezielt Ängste und tragen somit zu solchen Taten bei". "Deswegen rufen wir alle Heilbronner dazu auf, am Freitag zusammen mit uns Gesicht gegen rechte Gewalt zu zeigen".
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