Strafverfahren gegen Bundeswehr-Ausbilder möglich
Stattdessen aber spornten die Ausbilder in Munster ihre Rekruten weiter an, sie ließen den Rest des Trupps sogar Strafrunden drehen als die ersten Soldaten zusammensackten. Wie der "Spiegel" berichtete, hätten die Ausbilder den Tod eines 21-Jährigen verhindern können, wenn sie sich an die geltenden Regeln der Bundeswehr und ihre Fürsorgepflicht gehalten hätten. Die ermittelnde Staatsanwaltschaft Lüneburg, so Insider, muss sie aufgrund des Gutachtens mindestens wegen fahrlässiger Körperverletzung anklagen, vielleicht sogar wegen fahrlässiger Tötung. Zwei Soldaten mussten per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden.
Nun will die Bundeswehr die Ausbildungsstrukturen in ganz Deutschland untersuchen.
Bei einer Übung waren am 19. Juli 2017 mehrere Offiziersanwärter kollabiert, einer starb später an den Folgen.
Der Fall in Munster, der mit dem Tod eines jungen Soldaten endete, gilt als tragisches Beispiel für eine generelle Fehlentwicklung, die besonders im Heer zu beobachten ist. Mal geht es um drakonische Strafmaßnahmen, mal um sexuelle Übergriffe, mal um rechtsextreme Umtriebe.
Mit dem Gutachten kommt auf die verantwortlichen Ausbilder, die in den Bundeswehrberichten stets nur anonymisiert als A1 und A2 auftauchen, nun ein folgenreiches Strafverfahren zu. Die Bundeswehr sprach im September in einem vorläufigen Bericht zu dem Vorfall von "nicht sachgerechten Entscheidungen" der Befehlshaber. Demnach entsprachen die körperlichen Anforderungen unter anderem nicht dem Leistungsstand der Teilnehmer. Zudem trugen diese Feldjacken über ihren Splitterschutzwesten - was angesichts der Hitze unangemessen war. "Nach den Ergebnissen der Rechtsmedizin bekommt man an der bisherigen Darstellung der Ereignisse erhebliche Zweifel", sagte Tobias Lindner, der grüne Obmann des Ausschusses.
Erst vergangene Woche war bekannt geworden, dass in der Kaserne Pfullendorf in Baden-Württemberg, die im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen bekannt geworden war, Ausbilder ihre Rekruten bis zum Zusammenbruch getrieben haben sollen.
Nach dpa-Informationen sollen die Inspekteure melden, wie die Planung und Durchführung der Ausbildung läuft. Danach wird sich der Verteidigungsausschuss mit dem Thema Munster erneut befassen.
Bei dem nun betroffenen Lehrgang, der vom 26. bis zum 1. März ging, sollten Offiziersanwärter der Luftwaffe lernen, wie sie sich nach einem Absturz verhalten sollen. Bereits im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD darauf geeinigt, die Ausbildungsstrukturen der Bundeswehr zu überprüfen und zu entwickeln. Zuvor hatte die Südwest Presse über den Vorfall berichtet. Die Soldatin hatte demnach vor der Übung angegeben, Antibiotika genommen zu haben, sich für die Teilnahme an dem Lehrgang aber fit zu fühlen. Einer musste ins Krankenhaus. Dabei waren sie demnach rund um die Uhr gefordert und übernachteten in den ersten beiden Nächten auch im Freien bei Minusgraden. Warum die anderen Soldaten den Lehrgang abbrachen, wurde nicht im Detail mitgeteilt.
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