AT&T und Time Warner: US-Regierung toleriert Fusion vorerst
Die Regierung kann Berufung gegen das Urteil einlegen, der Richter warnte jedoch, sich das gut zu überlegen. Er hatte sich persönlich gegen den Deal und die Übernahme von Time Warner ausgesprochen, dessen Nachrichten-Flaggschiff CNN häufig kritisch über ihn berichtet, und bereits während seines Wahlkampfs aufs Korn genommen. Das Justizministerium stimmte dem Abschluss der Fusion bis auf Weiteres zu, wie aus einem Antrag hervorgeht, den die Streitparteien am Donnerstag gemeinsam beim zuständigen Gericht einreichten. Um es vereinfacht zu sagen: Während AT&T Vertriebswege und Übertragungskanäle bereitstellt, steuert Time Warner die Inhalte bei. Ursprünglich hatte die im Oktober 2016 beschlossene Fusion schon Ende 2017 in trockenen Tüchern sein sollen, wegen der Kartellrechtsklage wurde sie jedoch zur Hängepartie. Die Kartellwächter hatten befürchtet, dass die gebündelte Marktmacht von AT&T und Time Warner durch Nachteile für Rivalen und Kunden dem Wettbewerb und den Verbrauchern schadet. Es war der Behörde bei einem sechswöchigen Prozess aber nicht gelungen, das Gericht zu überzeugen.
Daraufhin klagte das Justizdepartement gegen AT&T, jedoch gab der US-Richter Richard Leon am 12. Juni 2018 dem Konzern das Recht die Transaktion durchzuführen.
Das Urteil bedeutet eine Schlappe für Donald Trump, der versprochen hatte, das Zusammengehen der beiden Unternehmen zu verhindern. Laut einem Justizsprecher wird diese Option auch weiterhin geprüft. Etwas bangen muss AT&T-Chef Randall Stephenson also noch, der den Telekommunikationskonzern mit dem Vorstoß in die TV- und Filmwelt im boomenden Streamingmarkt positionieren und unabhängiger vom Mobilfunkgeschäft machen will.
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