Betrog er seine Gläubiger um Millionen? - Neues Verfahren gegen Middelhoff eingeleitet
Der Verdacht: Er soll vor seiner Privaltinsolvenz Teile seines Vermögens beiseite geschafft haben.
Neben dem Gutachten belastet mit dem Münchner Unternehmensberater Roland Berger auch ein prominenter Zeuge Middelhoff schwer.
Seit Thomas Middelhoff im November 2017 vorzeitig aus der Haft entlassen wurde, gibt er sich geläutert. Er habe sich im Gefängnis eines besseren Lebens besonnen und zu Gott zurückgefunden, zumal ihn die schlimmen Bedingungen im Knast krank gemacht hätten.
Dem Bericht zufolge sollen Middelhoff und sein langjähriger Rechtsanwalt Hartmut Fromm Millionensummen vor dem Zugriff der Gläubiger in Sicherheit gebracht haben.
Nach Informationen von Süddeutscher Zeitung und WDR hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld ein Ermittlungsverfahren gegen Middelhoff und Fromm eingeleitet. Nach Recherchen von WDR und "Süddeutscher Zeitung" hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld ein neues Ermittlungsverfahren gegen ihn und seinen langjährigen Rechtsanwalt und Vertrauten, Hartmut Fromm, eingeleitet. Zudem hat Middelhoffs Insolvenzverwalter Thorsten Fuest den Middelhoff-Anwalt Fromm und dessen Berliner Kanzlei beim Landgericht Bielefeld auf Zahlung von 5,1 Millionen Euro verklagt. Der Inhalt dieser Klage löste auch die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen aus. Middelhoff und Fromm gaben auf Nachfrage an, von den Ermittlungen und der Klage nichts zu wissen.
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Middelhoff, auch "Big T" genannt, zählte zu den deutschen Top-Managern, leitete zwischenzeitlich den Bertelsmann-Konzern und die Karstadt-Mutter Arcandor. Dann allerdings geriet er finanziell in die Klemme. Middelhoff bestreitet dies seit jeher. Üblich und legal sei das, behaupteten beide immer.
Nun aber belastet ein prominenter Zeuge Middelhoff. Laut "SZ" soll Berger eine eidesstattliche Erklärung abgegeben haben, nach der ihm Middelhoff schon im Januar 2014 davon berichtet haben soll, dass er sich auf eine Privatinsolvenz vorbereite und seine Vermögensverhältnisse entsprechend ordne. So soll er er laut Berger, der selbst zu den Gläubigern Middelshoffs gehört, dafür gesorgt haben, dass sein Geld vor den Gläubigern sicher sei. "Asset Protection", also Schutzmaßnahmen für sein Vermögen, habe er nur innerhalb des gesetzlich zulässigen Rahmens betrieben. Ein Experte durchleuchtete darin Middelhoffs Vermögenstransfers in den Jahren 2011 bis 2015. Er werde zu seiner Verantwortung stehen, sollte er einen Beurteilungs- oder Ermessensfehler begangen haben. "Geschmacklos, unmenschlich, kaum vertretbar" sei angesichts seines Gesundheitszustandes, dass er von den neuen Verfahren durch WDR und SZ erfahre. Eine wichtige Rolle spielt auch eine Hypothek auf die Villa Aldea in St. Tropez, in der Middelhoff einst residierte. Zwischen 2011 und 2015 sollen Middelhoff und Fromm "systematisch" große Beträge auf Dritte übertragen haben, so der Vorwurf des Insolvenzverwalters. Der Vorwurf des Bankrotts sei bereits abschließend durch die Staatsanwaltschaft Bochum geprüft und eingestellt worden, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bielefeld würden seines Erachtens zu demselben Ergebnis führen. Nun prüfen die Bielefelder Fahnder die Vorgänge erneut.
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