EU-Parlament vergibt Sacharow-Preis an inhaftierten Uiguren
Die Tochter des inhaftierten chinesisch-uigurischen Wirtschaftswissenschaftlers Ilham Tohti hat den renommierten Sacharow-Preis des Europaparlaments für ihren Vater entgegen genommen.
Tohti ist in den Augen der Regierenden ein böser Separatist. Dabei hat er sich lediglich dafür stark gemacht, den Dialog zwischen der uigurischen Bevölkerungsmehrheit in der Provinz Xinjiang und der han-chinesischen Bevölkerungsmehrheit in ganz China zu fördern. Und wenn es, wie leider in Xinjiang, zu Gewalt gekommen ist, wird die ganze ethnische Gruppe unter Generalverdacht gestellt.
Ilham Tohti ist einer der bekanntesten Vertreter der Uiguren, einer muslimischen Minderheit in China. Tohti war Professor der Minderheiten-Universität (Minzu Daxue) in Peking und galt als gemäßigte Stimme, die auf Dialog bedacht war.
Sie glaube fest, dass er noch am Leben sei. "Das Volk der Uiguren braucht Sie", sagte Ilham zu den EU-Abgeordneten. Anlässlich der Verleihung des Sacharow-Preises sagte Sassoli wörtlich: "Die Freiheit zu denken bedeut nicht immer, auch in Realität frei zu sein".
Dass der Preis an Tohti gehe, sei das richtige Signal zur richtigen Zeit, sagte der außenpolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Michael Gahler (CDU). Mehr als eine Million Uiguren und andere Muslime befinden sich dort Menschenrechtsaktivisten zufolge in Umerziehungslagern, wo sie demnach willkürlich festgehalten und teils misshandelt werden.
Investigativjournalisten hatten Ende November ein Licht auf die Lage der Uiguren in Westchina geworfen.
Auch widerlegen sie Aussagen der chinesischen Regierung, wonach der Aufenthalt darin freiwillig sei.
"Die jüngsten Enthüllungen beweisen, dass die chinesische Propaganda fortwährend die Wirklichkeit leugnet", sagte Reinhard Bütikofer (Grüne), der der China-Delegation des EU-Parlaments vorsitzt.
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