Komponist Krzysztof Penderecki gestorben | Neues aus dem Boulevard
Nun ist der berühmte Gegenwartskomponist gestorben. Penderecki, am 23. November 1933 in Debica bei Krakau als Sohn eines musikbegeisterten Anwalts geboren, erhielt früh Violin- und Klavierunterricht und studierte später Komposition an der Krakauer Staatsaka-demie. Penderecki starb nun im Alter von 86 Jahren. Während er mit seinen frühen Arbeiten als Vertreter der Avantgarde galt, wandte sich Penderecki in späteren Jahren wieder mehr traditionellen Musik- und Klangmustern zu. Seine Arbeit war auch von zeitgeschichtlichen Bezügen geprägt: "Threnos" widmete er 1960 den Opfern von Hiroshima, das Klavierkonzert "Resurrection" (2002) rekurriert auf 9/11. Filme wie "Shining" (1980) und "Jenseits der Angst" (1993) beziehen ihre Magie ganz wesentlich aus seiner Musik. Er galt als wichtigster polnischer Komponist der Gegenwart. Um sein Wissen an jüngere Musiker weiterzugeben, lehrte Penderecki in Krakau, an der Folkwangschule in Essen und an der Yale-Universität.
Aufsehen erregte er, als er 1959 beim Warschauer Wettbewerb junger polnischer Komponisten anonym drei Stücke einreichte und alle drei zu vergebenden Preise gewann.
Sein Orchesterwerk "Anaklasis" für Streichinstrumente und Schlagzeug wurde 1959 bei den Donaueschinger Musiktagen uraufgeführt und sicherte ihm fortan einen festen Platz in der Neuen Musik. Krzysztof Penderecki dirigierte damals eine Sonntagsmatinee des Mozarteumorchesters (das Foto unten entstand damals bei einer Probe).
Der mehrfache Grammy-Gewinner erhielt im Laufe seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen, u.a. das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Der befreundeten Geigerin Anne Sophie Mutter widmete er ein Violinkonzert und eine Sonate für Geige und Klavier. "Jedes Stück, das er für mich schrieb, hat mich herausgefordert und zutiefst bewegt", teilte sie der Deutschen Presse-Agentur mit. Unwichtige Musik hingegen - die würde er gar nicht erst zu Ende schreiben. Duda erinnerte daran, dass bei den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs im vorigen September das "Polnische Requiem" des Künstlers erklungen war.
Das Monumentalwerk thematisiert die tragischen wie die erhabenen Momente der Geschichte des Landes. Dieses Meisterwerk vollendete Penderecki 2005, indem er eine Hommage an den gerade verstorbenen Papst Johannes Paul II. ergänzte.
Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki betonte: "Penderecki hat sein ganzes Leben dem gewidmet, was er am meisten liebte - der Musik".
Auch die Dresdner Philharmonie trauert um den polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki und würdigte ihn als "einen der einflussreichsten Komponisten der vergangenen Jahrzehnte".
Chefdirigent Marek Janowski kennt ihn seit über 50 Jahren: "Er hat den Kompositionsstil einer ganzen Ära der zeitgenössischen Musik mitgeprägt".
Mit diesem groß dimensionierten geistlichen Werk hatte 1970 auch Pendereckis Präsenz bei den Salzburger Festspielen begonnen, in einem Konzert des RSO Wien unter Milan Horvat im Salzburger Dom. "Sein Tod macht mich sehr betroffen". Noch Anfang März sollte der Maestro wieder in der Elbestadt am Pult stehen und sein concerto grosso für drei Violoncelli und Orchester dirigieren. Er musste jedoch kurzfristig absagen.
Zuletzt war Penderecki in der Saison 2017/2018 Composer in Residence, wo unter anderen seine Sinfonie Nr. 6 "Chinesische Lieder" Europäische Erstaufführung feierte.
Related:
-
-
Nach ESC-Absage: Stefan Raab plant neuen europäischen Song Contest
Als Produzent für ProSieben-Formate wie "Das Ding des Jahres" blieb er weiterhin aktiv, trat jedoch nicht mehr vor Kameras auf. Zu groß war bei vielen Zuschauern und Fans die Enttäuschung, dass es in diesem Jahr keinen europäischen Musikwettbewerb gibt.Covid-19: Österreich erlässt Schutzmasken-Pflicht bei Einkäufen
Es gehe beim Mund-Nasen-Schutz nicht um den Eigenschutz, sondern darum, andere nicht anzuhusten oder anzuniesen, betonte Kurz. Eine RND-Umfrage unter den 16 Bundesländern habe ergeben, dass es derzeit auf Landesebene keine entsprechenden Pläne gebe.Dramatische Situation | Patienten über 80 werden nicht mehr beatmet
Intensivmedizinern und Notärzten komme in der Krise eine Schlüsselrolle zu, berichten die Katastrophenmediziner weiter. Die regionale Gesundheitsbehörde der Region Grand Est meldete bis Mittwoch 3.068 Corona-Patienten in Krankenhäusern.