Trump bewahrt Ex-Berater Stone vor Gefängnis
Stone hatte nach Medienberichten noch kurz vor der Verkündigung der Entscheidung mit seiner Begnadigung geliebäugelt.
Der Trump-Vertraute ist nicht begnadigt worden, der Präsident hat ihn lediglich vor dem Gefängnis bewahrt. Auch Flynn war in die Russland-Affäre verstrickt.
Das Urteil gegen Stone an sich bleibt allerdings bestehen.
Aufgrund seiner Nähe zu Trump würde er von der US-Justiz begünstigt, hieß es kürzlich von einem Ermittler aus Muellers Team vor dem Justizausschuss im US-Repräsentantenhaus: "Ich habe - wiederholt - gehört, dass Roger Stone wegen seiner Beziehung zum Präsidenten anders als alle anderen Angeklagten behandelt wurde", sagte Staatsanwalt Aaron Zelinsky. Die Verfolgung Stones in den nach Ansicht des Weißen Hauses unfairen Ermittlungen habe Trump zu dieser Entscheidung bewogen. Weiter hieß es, dass der zu mehr als drei Jahren Haft Verurteilte im Gefängnis einem ernsthaften medizinischem Risiko ausgesetzt gewesen wäre. Kein Präsident zuvor habe seine Gnadenbefugnis für einen derart "persönlichen und eigennützigen Zweck" genutzt, so der Vorsitzende des Justizausschusses im Repräsentantenhaus, Jerry Nadler, und seine Parteikollegin Carolyn Maloney, die den Aufsichtsausschuss der Kongresskammer leitet. Stone sei in dem Fall ohnehin ungerecht behandelt worden und habe daher bereits sehr gelitten.
Die Demokraten übten heftige Kritik an der Entscheidung Trumps.
In der Russland-Affäre hatte FBI-Sonderermittler Robert Mueller die Vorwürfe zu illegalen Beziehungen zwischen dem Trump-Wahlkampfteam - für das auch Stone arbeitete - und Vertretern Russlands untersucht. In seinem Bericht schloss Mueller eine Behinderung der Ermittlungen der Justiz durch Trump nicht aus. Eine Jury sah es als erwiesen an, dass er sich im Zusammenhang mit Kontakten zur Enthüllungsplattform Wikileaks unter anderem der Falschaussagen, der Behinderung von Ermittlungen und der Beeinflussung von Zeugen schuldig gemacht hat. Stone hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Vor Gericht zeigte sich Trump Berater Roger Stones stets siegessicher
Stone allerdings war im Februar wegen Vergehen im Zusammenhang mit der Affäre zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Im Anschluss hatte Trump seiner Wut auf Twitter Luft gemacht, das vorgeschlagene Strafmaß scharf kritisiert und von einer "Verfehlung der Justiz" gesprochen. Aus Trumps Sicht ist Stone - wie auch er selber - ein Opfer der "illegalen" Russland-Ermittlungen. Der Präsident kritisierte die Forderung der Staatsanwaltschaft nach bis zu neun Jahren Haft für Stone und sprach von einem "Justizirrtum". Nach Trumps Äußerungen hatte die Behörde allerdings erklärt, der Vorschlag der Ankläger sei "exzessiv und ungerechtfertigt". "Er erzählte mir, dass er entschieden habe, sein außerordentliches Begnadigungsrecht zu nutzen, um meine Strafe umzuwandeln". Trumps Entscheidung sei "gerade noch rechtzeitig" gekommen, sagte er.
Der Exzentriker Stone mit seinen schlohweißen Haaren gilt als eine der berüchtigtsten Figuren in der amerikanischen Politik. Seit Jahrzehnten zog er aufseiten der Republikaner hinter den Kulissen viele Fäden und schreckte auch nicht vor "dreckigen Tricks" zurück, wie er selbst zugibt. Als Verehrer von Richard Nixon hat der 67-Jährige sogar ein Tattoo des ehemaligen Präsidenten auf seinem Rücken.
Vor Gericht zeigte sich Trump-Berater Roger Stones stets siegessicher. Nach der Entscheidung seiner Hafterlassung ließ Stone am Freitag über seinen Anwalt ausirchten, dass er sich "unglaublich geehrt" fühle, von Trumps Entscheidung. Zu den Gerichtsterminen in jüngster Vergangenheit erschien Stone gerne mit einem süffisanten Lächeln auf dem Gesicht.
Und tatsächlich hatte der frühere Trump-Berater abends etwas zu feiern.
Übrigens: Die Einmischung Trumps in die rechtliche Aufarbeitung der Russland-Affäre sorgt bereits seit Monaten für Empörung.
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