Libanon - Katastrophe in Beirut: Deutsche Diplomatin bei Explosion getötet
Ammoniumnitrat, ein Material, das auch zur Herstellung von Sprengstoff verwendet werden kann, sei seit sechs Jahren ohne Vorsichtsmaßnahmen in einem Lager im Hafen von Beirut aufbewahrt worden, sagte der libanesische Regierungschef Hasan Diab nach Angaben eines Sprechers in Beirut.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat im Zusammenhang mit den zahlreichen Todesopfern und massiven Zerstörungen nach der starken Explosion am Hafen von Beirut ein Kondolenzschreiben an seinen libanesischen Amtskollegen Michel Aoun gerichtet. "Unsere schlimmste Befürchtung hat sich bestätigt". Beirut, in dessen Großraum schätzungsweise bis zu 2,4 Millionen Menschen leben, wurde zur "Katastrophen-Stadt" erklärt. "Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Auswärtigen Amts sind in tiefer Trauer um die Kollegin".
Ein älterer Herr sitzt nach der Explosion im Hafen von Beirut mit einem Verband auf dem Kopf auf der Straße.
Die Explosion ereignete sich nur zwei Kilometer vom Parlament und dem historischen Zentrum entfernt, das nach dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 wiederaufgebaut wurde.
Die Explosion: Wenige Minuten nach 18 Uhr (Ortszeit, 17 Uhr MESZ) kommt es am Hafen zu einer gewaltigen Detonation mit einer Druckwelle, die sich blitzschnell kreisförmig nach außen ausbreitet.
Bei der Detonation hatte sich eine riesige Pilzwolke am Himmel gebildet. Das Deutsche Geoforschungszentrum verglich sie mit einem Erdbeben der Stärke 3,5. Die vorläufige Zahl der Opfer in der libanesischen Hauptstadt gaben die Behörden am Mittwoch mit mindestens 100 an. Mehr als 4000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Organisation am Mittwoch mit.
Die Schäden: Die Wucht der Explosion lässt Trümmerteile in Wände einschlagen, teils stürzen Hausdächer ein. Autos und auch Schiffe werden beschädigt. Die Sorge ist, dass diese Explosion, was auch immer ihre Ursache ist, den Beginn einer neuen Welle politischer Gewalt markieren könnte. Der Verdacht richtet sich dabei auf das unter moldauischer Flagge fahrende Frachtschiff "Rhosus", das 2013 große Mengen der gefährlichen Substanz in den Hafen gebracht haben soll. Die Substanz dient zum Raketenantrieb und vor allem zur Herstellung von Düngemittel. In Deutschland fällt die Handhabung von Ammoniumnitrat unter das Sprengstoffgesetz. Die Quelle sagte, dass nachdem ein Feuer am Dienstag im Hafenlager 9 ausgebrochen war, es sich auf Lagerhaus 12 ausgebreitet habe, wo das Ammoniumnitrat gelagert war. Der Brand führte dann möglicherweise zur zweiten, gewaltigen Detonation. Unklar ist auch, ob es sich um einen Unfall oder eine absichtlich herbeigeführte Explosion handelt. Hinweise auf einen Anschlag oder einen politischen Hintergrund gebe es bisher nicht. Ausgeschlossen ist dies aber noch nicht. "Wir werden dem Libanon unsere Unterstützung anbieten", zitierte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer die Kanzlerin bei Twitter. "Deutschland steht Libanon in dieser schweren Stunde zur Seite", hieß es.
Der Libanon leidet seit Monaten ohnehin schon an einer schweren Wirtschaftskrise, die große Teile der Bevölkerung in die Armut getrieben hat.
Andere Länder zeigten sich betroffen und stellten rasche Unterstützung in Aussicht. Aus einem internen Lagebericht des Technischen Hilfswerks (THW) vom Mittwoch geht hervor, dass auch acht Deutsche verletzt wurden.
Selbst Israel, das mit dem benachbarten Libanon keine diplomatischen Beziehungen pflegt, bot über ausländische Kanäle "medizinische humanitäre Hilfe" an. Offiziell befinden sich beide Länder noch im Krieg. Spekulationen, dass Israel hinter den Explosionen stecken könnte, räumte Außenminister Gabi Aschkenasi aus.
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