EY verliert wegen Wirecard-Skandal Prüfmandat von DWS
Die Reputation von EY hat schweren Schaden genommen, auf das Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen rollt eine Klagewelle zu. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuvor berichtet, dass sich das Kontrollgremium - erstmals unter Leitung des neuen Aufsichtsratschefs Hans-Jörg Vetter - mit dem Thema befassen würde. Die Spitzenposition in Deutschland könnte für EY wegen der Fehler bei Wirecard gefährdet sein. Der inzwischen aus dem Dax geflogene Zahlungsdienstleister hatte im Juni Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt und in der Folge Insolvenz angemeldet. Die Münchener Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Wirecard seit 2015 Scheingewinne auswies, und ermittelt wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY kann wegen ihrer Rolle im Wirecard-Skandal doch nicht auf ein Engagement bei der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS hoffen. Stattdessen schlägt der DWS-Aufsichtsrat den Aktionären vor, auf der Hauptversammlung am 18. November erneut den Konkurrenten KPMG als Wirtschaftsprüfer zu ernennen. Die Bank habe diese Entscheidung vorsorglich getroffen, "um mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden", sagte eine Sprecherin. Die DWS zählte eine zeitlang zu den größten Wirecard-Aktionären und hatte viel Geld ihrer Anleger in den Zahlungsabwickler investiert.
Die Deutsche Bank will dagegen bisher an EY als Abschlussprüfer festhalten. Nach Informationen von Business Insider ist dies auch ein Grund, weshalb DWS und die Commerzbank die Mandate mit EY nicht verlängert haben. "Wir hätten uns natürlich ein anderes Ergebnis gewünscht, möchten aber betonen, dass wir weiterhin im guten und konstruktiven Dialog mit der DWS sind".
Am Kapitalmarkt könnte das Prüfsiegel von EY weniger wert sein. Die prüferische Durchsicht des Halbjahresabschlusses 2020 der DWS habe bereits in deren Händen gelegen, sagte der DWS-Sprecher.
Anders als die Fondsgesellschaft haben die Aktionäre der Deutschen Bank EY schon zum Abschlussprüfer für 2020 bestellt. Ihre Hauptversammlung fand bereits im Mai statt. An der Entscheidung will das Institut nicht rütteln. "Wir werden alle weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen und ihre Auswirkungen auf die Bank analysieren".
EY ist neben Deloitte, KPMG und PricewaterhouseCoopers (PwC) eine der vier größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften der Welt.
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