Negativpreis "Goldener Windbeutel" für "Grünländer Käse" | Nachrichten | Aktuell
In einer Online-Abstimmung der Verbraucherorganisation Foodwatch hat eine Mehrheit den "Grünländer Käse" von Hochland zur "dreistesten Werbelüge des Jahres" gewählt.
Heimenkirch/Berlin - Das war dann wohl wirklich Käse: Die Verbraucherorganisation Foodwatch vergibt ihren Schmähpreis "Goldener Windbeutel" in diesem Jahr an einen Käse des Herstellers Hochland.
Auf der Verpackung wirbt der Hersteller laut Foodwatch mit "Milch von Freilaufkühen".
Erst im Kleingedruckten auf der Rückseite der Verpackung weist Hochland darauf hin, dass die Tiere im Stall stehen - das reicht nach Auffassung von foodwatch nicht aus, um den täuschenden Gesamteindruck wettzumachen. Bisherige Preisträger waren unter anderem der Trinkjoghurt Actimel von Danone (2009), die Milch-Schnitte von Ferrero (2011) und das "Smart Water" von Coca-Cola (2018). "'Freilaufkühe' ist ein reiner Fantasiebegriff", kritisierte Foodwatch.
Das gaukelt nach Ansicht von Foodwatch dem Verbraucher eine Idylle in der Natur vor, die es so nicht gibt. Man halte die Kritik "für nicht angemessen", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme.
Das Unternehmen hatte nach der Nominierung für den Goldenen Windbeutel in einer E-Mail an foodwatch geschrieben: "Unter Freilauf verstehen wir bei Grünländer, dass sich unsere Kühe jederzeit frei im Stall bewegen können und zu keiner Zeit angebunden sind".
Mit einer Aktion am Firmensitz von Hochland im bayerischen Heimenkirch (Landkreis Lindau) haben Aktivistinnen und Aktivisten von foodwatch am DIenstag versucht, den Negativpreis an die Konzernführung zu überreichen.
Neben dem "Grünländer-Käse" konnten die Verbraucher noch über vier weitere Produkte abstimmen.
Der "Tee" aus dem Hause Volvic enthält nach Angaben von Foodwatch circa einen halben Teelöffel Tee pro 750 Milliliter.
Mars: "Be-Kind Proteinriegel" (12%) - Mars vermarktet den Erdnussriegel mit dem "pflanzlichen Protein Kick".
Zentis: "Erdbeer-Fruchtaufstrich 50 Prozent weniger Zucker" (13%) - Zentis ersetzt Zucker durch Wasser und verlangt dafür einen saftigen Preisaufschlag. Die Organisation vergab den Negativpreis zum zehnten Mal.
Die Verbraucherschützer forderten die bayerische Lebensmittelbehörde auf, die irreführende Vermarktung des "Grünländer Käse" zu untersagen. Dafür setzten sie eine Frist bis zum 22. September. "Das Lebensmittelrecht verbietet Täuschung, die Behörden sind zum Einschreiten verpflichtet", betonten die Verbraucherschützer.
Bereits in der vergangenen Woche hatten sie wegen "fortgesetzter Täuschung" der Verbraucher den Stopp der Werbung für drei für den Schmähpreis nominierte Produkte gefordert: Betroffen waren neben Hochland die Unternehmen Arla und Danone. Sie "bewerben stinknormale Produkte als besonders klimaschonend, tierfreundlich oder hochwertig - das ist illegal", hatte Manuel Wiemann von Foodwatch kritisiert.
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Damit würde das Land sein internationales Ansehen untergraben, sagte ein Diplomat der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. Zudem müssen nordirische Unternehmen Exporterklärungen abgeben, wenn sie Güter aufs britische Festland bringen wollen.