Drama um Flüchtlinge von Moria: 1600 Hamburger demonstrieren auf St. Pauli

Fischer machte das Verhalten der griechischen Regierung für die Eskalation verantwortlich. Die größte Demonstration fand in Berlin statt, wo rund 10.000 Menschen auf die Straße gingen, wie die Organisation Seebrücke der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Pauli aufgerufen. Der Protestzug wurde laut Polizei von der Gruppe "Seebrücke Hamburg" angemeldet. "Eine europäische Lösung ist nicht in Sicht, das heißt, einzelne Staaten müssen vorangehen". Bisher hat die Bundesregierung eine solche Position vermieden und lediglich davon gesprochen, dass Deutschland Griechenland helfen werde.

Bei Bränden in der Nacht zum Mittwoch war das Lager Moria auf der Insel Lesbos fast vollständig zerstört worden.

Allein Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) forderte, 2000 Migranten aufzunehmen. "Ich persönlich bin der Meinung, dass wir die Angebote der deutschen Länder annehmen sollten", sagte der CSU-Politiker am Mittwochabend in der ARD.

Mehrere Bundesländer hatten konkrete Zahlen von Migranten genannt, die sie bereit seien, zusätzlich aufzunehmen, und hatten den zuständigen Bund aufgefordert, dem zuzustimmen. Es muss Aufnahmeprogrammen der Bundesländer zustimmen und besteht auf einer europäischen Verteilung. "Acht starke Staaten können dieses Problem jetzt lösen", sagte er. Man könne nicht auf Einstimmigkeit in der EU warten: "Ich fordere Frankreich und andere auf, nicht auf andere Länder zu warten". Man können die Menschen nicht im Wald kampieren lassen.

Verärgert zeigte sich der Minister über die EU-Kommission.

Eine Evakuierung des Lagers sei wegen der dort herrschenden unhaltbaren hygienischen Zustände schon vor dem Feuer nötig gewesen, sagten Redner. Aber: "Ich höre kein Signal aus Brüssel".

"Auch Sachsen trägt Verantwortung für die Menschenleben auf den griechischen Inseln", erklärte die Leipziger Politikerin Juliane Nagel (41, Linke) in einer Mitteilung der Sächsischen Landtagsfraktion.