Grünes Licht für weitere Vakzine: Großbritannien lässt Corona-Impfstoff von AstraZeneca zu
In vielen Ländern weltweit habe man die Zulassung ebenfalls beantragt.
In Großbritannien sollen bereits von 4. Januar an die ersten Impfungen mit diesem Vakzin stattfinden, wie Gesundheitsminister Matt Hancock mitteilte.
Großbritannien ist das erste Land, in dem der vergleichsweise günstige Impfstoff eingesetzt werden kann.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hält dagegen eine Zulassung des CoV-Impfstoffs von AstraZeneca in der EU schon im Jänner für unwahrscheinlich. Es sei "brilliant, das Jahr 2020 mit einem solchen Moment der Hoffnung zu beenden", so Hancock.
Der AstraZeneca-Impfstoff soll nach ersten Studiendaten im Mittel einen 70-prozentigen Schutz vor Covid-19 bieten. Dies legen Teilergebnisse von Studien an fast 24.000 Menschen in Großbritannien, Brasilien und Südafrika nahe.
Dafür bleiben aber auch Ungewissheiten: In der größten klinischen Studie mit 11 636 Probanden lag die Wirksamkeit bei 62 Prozent (Biontech: 95 Prozent).
Die Hersteller haben nun die Hoffnung geäußert, dass das Mittel zum "Impfstoff für die Welt" werden könne. Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) habe dem heimischen Vakzin eine Zulassung erteilt, gab das Gesundheitsministerium in London am Mittwoch bekannt. AstraZeneca-Chef Pascal Soriot zeigte sich zuletzt zuversichtlich, dass das Vakzin auch gegen die Corona-Mutation wirksam ist, die kürzlich im Vereinigten Königreich entdeckt wurde.
Anders als die Stoffe von Biontech und Pfizer sowie Moderna ist der von AstraZeneca kein mRNA- sondern ein Vektor-Impfstoff. Der eingesetzte Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Das Mittel soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern - beide sind für die Immunabwehr wichtig. Nach Herstellerangaben soll das Mittel zu einem Preis von umgerechnet zwei Euro pro Dosis erhältlich sein.
Die britische Regierung setzt allerdings vor allem auf das Vakzin von AstraZeneca und hat von diesem Impfstoff bereits im voraus 100 Millionen Dosen bestellt.
Großbritannien war auch bei der Zulassung des Impfstoffes von Biontech und Pfizer, das seit wenigen Tagen in Österreich und Deutschland verimpft wird, schneller gewesen als die europäische Behörde. Beinahe 80.000 Menschen sind dort bereits nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. Am Dienstag wurden 53 000 neue Fälle gemeldet.
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