Johnson: 1,3 Millionen Menschen im Land sind gegen Corona geimpft

Er rechne aber mit einer Verbesserung im Frühling.

In Großbritannien grassiert eine Mutation des Coronavirus, die als deutlich ansteckender gilt. Die Infektionszahlen sind auf einem Rekordhoch und nehmen weiter zu. Allein am Samstag meldeten die Behörden 57.725 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Auch die schottische Regierung beschloss strenge Ausgangsbeschränkungen, die bereits von Dienstag an gelten.

Laut Johnson habe es zuletzt 20 Prozent mehr Todesfälle gegeben. "Es gibt offensichtlich eine Reihe härterer Maßnahmen, die wir erwägen müssen".

Die Maßnahmen seien vergleichbar mit dem Lockdown im März, sagte die Regierungschefin. Er hoffe, dass in den ersten drei Monaten zig Millionen Menschen geimpft werde könnten, sagte Johnson.

Ab Dienstag sind Schulen und Bildungseinrichtungen mit der Ausnahme von Sonderschulen geschlossen. Über den Umgang mit dem Unterricht in den Schulen ist ein Streit entbrannt. Am Montag wurde der 82 Jahre alte Dialyse-Patient Brian Pinker aus Oxford in der dortigen Uniklinik als erster mit dem heimischen Vakzin der Uni Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca geimpft, wie der britische Gesundheitsdienst NHS mitteilte. Er erklärte auch, dass der Lockdown bis voraussichtlich Mitte Februar andauern soll. Bereits seit vier Wochen wird der Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und des US-Konzerns Pfizer eingesetzt. Zu Beginn stehen dem Land gut eine halbe Million Dosen zur Verfügung, die in Hunderten Krankenhäusern und Arztpraxen ab dieser Woche gespritzt werden sollen. Am Wochenende kamen die ersten Lieferungen bei den Einsatzorten an. NHS-Chef Simon Stevens bezeichnete den Schritt als "Meilenstein im Kampf der Menschheit gegen das Coronavirus".

Großbritannien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Statt nach drei Wochen soll die zweite Impfung nun erst nach bis zu zwölf Wochen erfolgen. Dadurch sollen mehr Risikopatienten früher einen Schutz erhalten.