Boeing 737 Max darf wieder in Europas Himmel

Dadurch fiel das Minus noch deutlich höher aus als von Analysten im Schnitt erwartet.

Allein im vierten Quartal belief sich der Verlust auf 8,4 Mrd. Verschmerzen musste der Hersteller auch noch Kosten für einen Vergleich mit dem US-Justizministerium wegen Betrugsvorwürfen beim 737-Max-Skandal. Allein wegen der 777X legte Boeing zum Jahresende 6,5 Milliarden Dollar zurück.

Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA hob das Verbot am Mittwoch auf, die US-Luftfahrtaufsicht FAA hatte bereits Mitte November wieder grünes Licht für die 737 MAX gegeben, nachdem Boeing eine Reihe technischer Veränderungen vorgenommen hatte. Der Konzern habe jedoch wichtige Fortschritte dabei gemacht, die Sicherheitsprozesse zu verstärken, Vertrauen zurückzugewinnen und die Weichen für eine geschäftliche Erholung zu stellen. Die Boeing-Aktien gaben im vorbörslichen Handel um 3,2 Prozent nach.

Die Coronakrise, das Debakel um den Krisenjet 737 Max und neue Verzögerungen beim Großraumjet 777X haben dem US-Flugzeugbauer Boeing 2020 einen Rekordverlust eingebrockt. Boeing hatte den Termin bereits mehrfach verschoben - zuletzt auf das Jahr 2022. Nun darf der Problemflieger zwar wieder abheben, doch die Corona-Pandemie hat die Luftfahrtbranche in eine ihrer tiefsten Krisen gebracht. Insgesamt wurden sogar mehr als 1000 Bestellungen aus dem Orderbuch gestrichen, weil viele Aufträge als unsicher gelten.

Nach zwei rabenschwarzen Jahren könnte Boeing das Schlimmste aber hinter sich gebracht haben. Die Auslieferungen schrumpften aber vergleichsweise milde um ein Drittel auf 566 Jets.