Rapper wegen Kritik an König und Polizei verhaftet - Ausschreitungen in Spanien
Proteste gab es am Freitagabend vor allem in der katalanischen Hauptstadt Barcelona sowie in anderen Städten der Region im Nordosten Spaniens, in der Hasél geboren wurde.
Auch in Barcelona kam es nach schweren Zusammenstößen am Vortag zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Hunderte Menschen versammelten sich am Mittwochabend auf dem zentralen Madrider Platz Puerta del Sol und forderten die Freilassung des 32-jährigen Künstlers.
Spanischen Medienberichten zufolge gingen auch in Málaga, Córdoba und Sevilla jeweils mehrere hundert Menschen auf die Straße.
In Barcelona warfen Randalierer Gegenstände auf Polizisten und setzten Mülltonnen in Brand. Spanienweit seien 15 Menschen festgenommen worden, mehr als 30 seien verletzt worden, darunter mehrere Polizisten, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Sie errichteten Straßenbarrikaden und bewarfen Polizeibeamte mit Steinen, Flaschen und Böllern und skandierten Slogans wie "Freiheit für Pablo Hasél" oder "Tod dem spanischen Regime".
Ein Gericht hatte Hasél wegen Beleidigung des Königshauses und Gewaltverherrlichung verurteilt. Hintergrund ist eine Serie von Twitter-Beiträgen, in denen der 32-jährige Rapper die Monarchie und die Polizei angriff. Am Dienstag wurde er dann bei einem Polizeieinsatz festgenommen.
Hasél war dort am Dienstagmorgen verhaftet worden, nachdem er sich einen Tag lang mit Unterstützern in der Universität verbarrikadiert hatte. Seitdem gibt es in Spanien jeden Abend Proteste. Eine Petition, in der die Freilassung des Rappers gefordert wird, wurde von mehr als 200 Künstlern unterschrieben, darunter der bekannte Regisseur Pedro Almodóvar und Hollywood-Star Javier Bardem.
Unter dem Druck der Proteste hatte Spaniens Regierung vergangene Woche eine Reform des Strafrechts angekündigt, durch die "verbale Exzesse im Rahmen künstlerischer, kultureller oder intellektueller" Aktionen nicht mehr unter das Strafrecht fallen sollen. Zu der Verhaftung Haséls wollte sich Vize-Regierungschefin Carmen Calvo nicht äußern. Viele seiner Texte enthalten antifaschistische oder marxistische Aussagen. Alt-König Juan Carlos I., der sich nach Korruptionsvorwürfen und Ermittlungen gegen ihn nach Abu Dhabi abgesetzt hat, hatte er einen Dieb genannt. "Dies ist kein Terrorismus, er verdient den Himmel", heißt es in dem Rap-Song.
Hasél droht aus mehreren Vergehen eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren und neun Monaten. Die von Spanien beantragte Auslieferung von Valtonyc lehnt Brüssel mit der Begründung ab, dass die Vorwürfe gegen ihn in Belgien keinen Straftatbestand darstellen.
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