Corona-Impfstoff - WHO stellt sich hinter Astrazeneca - EMA für erweiterten Nebenwirkungs-Katalog
Auch Deutschland setzt die Impfungen mit diesem Präparat nicht aus. Wenn wir genügend mRNA-Impfstoff hätten, dann würden wir sagen können, wir lassen AstraZeneca für ein paar Wochen weg und impfen nur die anderen Impfstoffe.
Nach Behördenangaben wird der Stopp in Dänemark zunächst 14 Tage dauern, danach wird geschaut, wie es weitergeht.
Gesundheitsminister Magnus Heunicke sprach ebenso wie die Gesundheitsverwaltung von einer Vorsichtsmaßnahme. Doch Prof. Fleckenstein stellt dazu klar: "Wir sollten diesen Impfstoff auf keinen Fall verdammen".
Im Anschluss gab auch das norwegische Gesundheitsinstitut FHI bekannt, vorerst kein Astrazeneca-Vakzin mehr zu verimpfen. Man könne jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vakzin und den Blutgerinnseln bestehe. Wie zuvor die Dänen machten auch die Norweger deutlich, dass ein solcher Zusammenhang bisher nicht festgestellt worden sei.
Gibt es noch weitere Vorfälle mit dem Astrazeneca-Impfstoff?
Wegen eines Todesfalls und drei Erkrankten hatte zuvor Österreich vorsorglich die Verwendung einer bestimmten Charge des Impfstoffs ausgesetzt. Vier andere EU-Länder - Estland, Litauen, Lettland und Luxemburg - stoppten daraufhin ebenfalls die Impfungen mit dieser Charge, die insgesamt rund eine Million Impfdosen umfasste und an 17 europäische Länder verschickt worden war.
Wie wahrscheinlich ist ein Zusammenhang zwischen einer Astrazeneca-Impfung und auftretenden Blutgerinnseln?
Nach Angaben der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau handelt es sich bei dem Todesfall in Dänemark um eine 60-Jährige, auch ihre Impfung stamme aus dieser Charge. "Ein direkter Zusammenhang ist nicht richtig vorstellbar, das kann auch Zufall sein", sagte er am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Gefäßverschlüsse sind weder in den Zulassungsstudien aufgetaucht noch bei den Impfungen in England, und dort ist man sehr wachsam". Die Schädigung des Vertrauens sei immens.
Clemens Wendtner Das Aussetzen der Impfungen richte in einigen Ländern Schaden
Thrombosen (Blutgerinnsel) seien eine häufige Folge von COVID-19. Der Chef der Arzneimittelagentur in Sofia, Bogdan Kirilow, verfügte, dass die dem Lande bereits gelieferten Mengen des Impfstoffs von Astrazeneca blockiert werden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. "Ich würde ihn jederzeit nehmen".
Gibt es bereits eine Reaktion von Astrazeneca?
Ja. Sie fällt zurückhaltend aus: Man sei sich der dänischen Entscheidung bewusst, sagte ein Sprecher des britisch-schwedischen Pharmakonzerns. "Die Sicherheit des Impfstoffs ist in klinischen Phase-III-Studien ausführlich untersucht worden und die von Experten begutachteten Daten bestätigen, dass der Impfstoff generell gut verträglich ist".
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA erklärte, die Vorteile überwögen die Risiken.
Die Bundesregierung verwies auf laufende Untersuchungen auf EU-Ebene.
Amsterdam - Der Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca kann nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) schwere allergische Reaktionen auslösen.
Related:
-
-
-
Sicherheitslücke bei Luca-App: Rostock verteidigt Einsatz gegen Kritiker
Zur Corona-Bekämpfung können Gaststätten und andere Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern nun ein zusätzliches Tool einsetzen. Domscheit-Berg sieht die Luca-App im Gegensatz zur Corona-Warn-App der Bundesregierung deshalb als "nicht vertrauenswürdig" an.Tönnies-Arbeiter ersticht Kollegen
Nun eskalierte offenbar eine Situation zwischen zwei Mitarbeitern: Ein Mann tötet seinen Kollegen. Ein Arbeiter mit lebensgefährlichen Verletzungen sei von seinen Kollegen entdeckt worden.Johnson & Johnson-Vakzin: EU-Kommission genehmigt vierten Impfstoff
Bei einer schweren Covid-19-Erkrankung lag der Schutz in den Studien bei mehr als 85 Prozent - und das gilt auch für Ältere. Der neu zugelassene Impfstoff wurde von der Johnson-&-Johnson-Tochter Janssen in den Niederlanden entwickelt.